KI und Datenschutz – Miteinander vereinbar?
Immer mehr Unternehmen zögern, KI einzusetzen, aus Angst vor Datenschutzproblemen. Und ehrlich gesagt, das ist durchaus verständlich – schließlich werden Unmengen an (persönlichen) Daten verarbeitet. Aber wie sieht’s aus, können KI und Datenschutz auf irgendeine Weise miteinander harmonieren und uns so im Privat- als auch Berufsleben aushelfen?
Die Herausforderung von KI und Datenschutz
Die Idee hinter künstlicher Intelligenz ist, dass sie menschliche Intelligenz und Handlungen nachahmt. Dafür muss sie von uns lernen, oder genauer gesagt, aus den Daten, die wir produzieren. Die Large Language Models (LLMs), die als neuronale Netzwerke hinter KI stecken, werden mit riesigen Datensätzen trainiert, darunter Bücher, Artikel, Bilder, Videos und Codes. Selbst ChatGPT und Google Bard lernen mit jeder Unterhaltung bzw. Anfrage dazu. In anderen Worten: KIs lernen durch unsere Nutzung Stunde für Stunde dazu und vergrößern somit ihr Wissen.
Aber hier liegt das Problem: Da sind jede Menge persönliche Daten im Spiel. Jede Eingabe kann sensible Informationen über Dich oder andere preisgeben – sei es zu politischen Ansichten, religiösen Überzeugungen oder persönlichen Lebenssituationen. Und genau diese Informationen sind doch eigentlich besonders schützenswert, oder nicht? Eine weitere Gefahr im Hinblick auf den Datenschutz ist die Preisgabe von Unternehmensinformationen. Verwenden Mitarbeiter KIs ohne Vorsicht im Arbeitsalltag, so kann es sogar passieren, dass sensible Unternehmensdaten preisgegeben werden.
Die Gefahr für persönliche Daten
Das Kernproblem von KI und Datenschutz ist also, dass persönliche Daten involviert sind. Das wirft jede Menge Fragen auf.
- Welche Daten werden gesammelt und wie werden sie verwendet? Wie sicher sind diese Daten bei den Anbietern der Tools?
- Gibt es genug Schutz vor Datenlecks?
- Besteht die Gefahr von Hackerangriffen?
- Können Tools dazu gebracht werden, sensible Informationen preiszugeben?
- Und was ist mit dem Recht auf Vergessenwerden?
Datenschutzbehörden sind am Zug
Natürlich sind Datenschutzbehörden bereits dabei, sich dieser Fragen anzunehmen. Sie stellen den Entwicklern von Technologien umfangreiche Fragen, um sicherzustellen, dass Datenschutzprinzipien eingehalten werden. Die Idee ist nicht, KI zu blockieren, sondern KI und Datenschutz miteinander in Einklang zu bringen. Es geht darum, angemessene Datenschutzbestimmungen und Ethikrichtlinien zu entwickeln und sicherzustellen, dass KI-Technologien die Rechte und Bedürfnisse von Individuen respektieren.
Risiken abwägen
Das Europäische Parlament hat bereits einen wichtigen Schritt gemacht, indem es den AI Act verabschiedet hat – das weltweit erste Gesetz zur Arbeit mit Künstlicher Intelligenz. Dennoch gibt es noch viele ungeklärte Fragen. Ob ChatGPT datenschutzkonform genutzt werden kann, steht noch aus (Stand: Okt. 2023). Aber sowohl OpenAI als auch Google haben Enterprise-Lösungen angekündigt, die höheren Datenschutz bieten sollen. Letztendlich muss jedes Unternehmen die Datenschutzrisiken für sich selbst bewerten und abwägen. Wir stehen Dir dabei gerne zur Seite!
Mensch oder KI: Wer ist der Urheber?
Mit dem Urheberrecht werden künstlerische oder wissenschaftliche Leistungen geschützt, die eine gewisse Originalität und Kreativität repräsentieren. Aber bei KI-generierten Werken stellt sich die Frage: Wer ist der Urheber – die KI oder der Mensch, der die KI beauftragt hat? Aktuell geht man davon aus, dass KI-generierte Werke nicht durch das Urheberrecht geschützt sind. Beachte also unbedingt die Angaben des jeweiligen Herstellers!
Tipps zur KI-Nutzung im Betrieb
Hier sind ein paar Tipps, um bei der Nutzung von KI-Tools auf der sicheren Seite zu sein:
- Sei vorsichtig: Beachte die Ergebnisse der Datenschutzaufsichtsbehörden und bleib am Ball bei aktuellen Entscheidungen und Entwicklungen.
- Stell klare Regeln auf: Überlege genau, wofür Du KI nutzen möchtest. Klare Regeln helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
- Keine persönlichen Daten eingeben: Wenn Du KI-Tools nutzt, die Texte erstellen sollen, verwende Pseudonyme und passe die Texte später unbedingt an.
- Erlaube nur betriebliche Nutzung: Privatnutzung sollte verboten sein, um die persönlichen Daten Deiner Mitarbeiter zu schützen.
- Wähle die sichersten Einstellungen: Einige Tools erlauben es, Unterhaltungen nicht in die Trainingsdaten aufzunehmen oder Suchverläufe nur begrenzt zu speichern.
- Lass Dich schulen: Schulungen für Dich und Dein Team helfen nicht nur bei der Umsetzung von internen Richtlinien, sondern halten Dich auch über neue Entwicklungen auf dem Laufenden.
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