Spionage im eigenen Heim: Was Dein Staubsaugerroboter wirklich über Dich weiß
Du denkst vielleicht, dass Dein Staubsaugerroboter nur dafür da ist, Dir beim Putzen zu helfen. Aber in Wirklichkeit sammelt er möglicherweise weit mehr als nur Staub: Deine persönlichen Daten. Seit dem ersten Staubsaugerroboter, der Anfang der 2000er auf den Markt kam, sind diese kleinen Helfer technisch immer ausgereifter geworden. Doch mit dieser technologischen Weiterentwicklung kommen auch Risiken für Deine Privatsphäre.
Von hilfreich zu heimtückisch
Die Anfangsmodelle dieser Roboter waren ziemlich simpel. Heutzutage sind sie mit GPS, Kameras und einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet. Diese Technologien helfen ihnen, sich effizienter in Deinem Zuhause zu bewegen, Hindernisse wie Kabel und Schnürsenkel zu umgehen und sogar unter Möbeln zu reinigen. Doch während sie Deine Wohnung säubern, sammeln sie möglicherweise auch Informationen über Dich und Deine Lebensgewohnheiten.
Erinnerst Du Dich an den Fall von 2022, in dem Bilder einer Frau, die auf der Toilette saß, im Internet kursierten? Laut MIT Technology Review stammten diese Fotos von einer Entwicklungsversion der Roomba J7-Serie von iRobot. Diese Bilder waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, aber sie gelangten dennoch in falsche Hände.
Datenmissbrauch und Deine Privatsphäre
Wenn Du überlegst, was ein solcher Roboter über Dich wissen könnte, wird es gruselig. Denk nur an die Karten Deiner Wohnung, die er anlegt, oder daran, wie er Deine täglichen Gewohnheiten durch Deinen Reinigungsplan lernt. Daten wie diese können von Unternehmen genutzt werden, um Werbung besser auf Dich zuzuschneiden. In den falschen Händen können sie aber auch Deine Sicherheit gefährden.
Es ist nicht nur iRobot, der in der Kritik steht. Amazon, ein Gigant im Online-Marktplatz, hat 2022 angekündigt, iRobot übernehmen zu wollen. Das hat zu berechtigten Bedenken geführt, wie diese Daten für Werbezwecke oder zur Marktbeherrschung genutzt werden könnten.
Spionage im eigenen Zuhause
Eine Studie von 2020 zeigte, dass die Navigationssysteme von Staubsaugerrobotern sogar als Lasermikrofone genutzt werden können. Ein Roboter, der auf diese Weise ausgestattet ist, kann weit mehr als nur saugen – er kann tatsächlich Dein Zuhause belauschen.
Was Du tun kannst, um Dich zu schützen
Wenn Du einen Staubsaugerroboter in Erwägung ziehst, recherchiere zuerst gründlich. Es gibt Modelle, die auf Trägheitsmessungen basieren und daher weniger riskant sind, da sie keine Kameras oder Laser benötigen. Sie sind vielleicht nicht so effizient wie die Modelle mit High-End-Technologie, bieten aber mehr Privatsphäre.
Überlege auch, ob Du wirklich alle intelligenten Funktionen benötigst. Eine Sprachsteuerung mag praktisch sein, kann aber auch eine Schwachstelle darstellen. Achte darauf, sichere Apps zu verwenden und verzichte vielleicht auf solche Funktionen wie Sprachsteuerung.
Vor dem Kauf solltest Du die Datenschutzrichtlinien des Herstellers genau durchlesen. Wähle Hersteller, die Wert auf Verschlüsselung legen, und achte darauf, dass regelmäßige Sicherheitsupdates für die Produkte angeboten werden.
Fazit
Wie bei so vielen Technologien müssen wir bei intelligenten Staubsaugerrobotern den Komfort gegen die Privatsphäre abwägen. Wenn Du Dich für den Komfort entscheidest, sei Dir der Risiken bewusst und treffe die notwendigen Vorkehrungen, um Deine Daten zu schützen. Das Letzte, was Du willst, ist, dass Fotos von Dir oder Deiner Wohnung im Internet landen. Es liegt in Deiner Hand, zu entscheiden, wie viel Privatsphäre Dir Dein Komfort wert ist.