Mobile Stalkerware

Stalking-Gefahr | Mobile Stalkerware – Definition & Funktion

In letzter Zeit wurden mehrere Android-Apps mit Sicherheitslücken entdeckt. Das große Problem dahinter: Die Sicherheit und die Privatsphäre werden bei der Nutzung gefährdet, und zwar nicht nur die des Opfers, sondern auch die des Stalkers.

Doch was mobile Stalkerware darstellt und wie man sich davor schützen erfährst Du in unserem Artikel.

Mobile Stalkerware

Man spricht von mobiler Stalkerware, wenn Täter auf den Geräten ihrer Opfer Apps installieren. Sprich es handelt sich dabei um sogenannte Spionage-Apps, die das Ziel verfolgen, die Opfer zu kontrollieren und zu überwachen. Oft wird für mobile Stalkerware auch der Begriff „Spouseware“ benutzt, bei welcher es sich jedoch um eine Überwachungssoftware handelt, die von Ehepartner/Partner eingesetzt werden.

Die Voraussetzung zur Installation einer solchen Stalker-App ist der physische Zugriff. Sprich die App lässt sich nicht von außerhalb installieren und der Täter muss das Telefon in den Händen halten. Aus diesem Grund sind die Angreifer bei mobile Stalkerware meist Freunde, Bekannte oder sogar Familienmitglieder aus dem engsten Kreis.

Funktionen von Stalkerware-Apps

Die Anzahl der installierten Stalkerware-Apps ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Doch welche Funktionen bringt eine solche App überhaupt mit sich?

  • Ermittlung des GPS-Standortes
  • Überwachung der gesamten Gespräche
  • Zugriff auf alle Bilder
  • Kontrolle des Browserverlaufs

In der Regel werden solche Spionage-Apps mit anderen Funktionen beworben. Der Sinn dahinter ist der, dass die Anbieter der Apps dadurch nicht auffallen. Aus diesem Grund wird mobile Stalkerware häufig hinter einer Kinder- oder Frauenschutz-App beworben.

Meist wird die Funktion dramatisch beschrieben, sodass die Installation der App bewirkt wird. Beispielsweise werden Frauenschutz-Apps damit beworben, dass sie Frauen den nötigen Schutz bieten, um abends sicher nach Hause laufen zu können.

Derzeit gibt es laut eset nahezu 150 Sicherheits-Apps mit schwerwiegenden Sicherheitsproblemen und Stalker-Charakter. Unter Stalker-Charakter versteht man den Fakt, dass die Apps mehr Informationen speichern, verarbeiten oder übertragen als andere Apps.

Doch wie erkenne ich, dass ich mit Stalkerware infiziert bin?

In erster Linie weist gestiegener Datenverbrauch auf Spionage-Apps hin. Da diese eine dauerhafte Internetverbindung benötigen, kann der Datenverbrauch sprungartig ansteigen. Gleichzeitig kann ein zu großes Detailwissen über Dein Leben (beispielsweise von Bekannten usw.) ebenso ein Indiz für eine Spionage-App sein. Sobald die dritte Person zu viele Informationen über Deine kürzlich besuchten Orte hat, so sollte es bei Dir direkt klingeln. Ebenso können Hintergrundgeräusche beim Telefonieren ein Indiz für Malware sein, da diese eventuell Gespräche aufzeichnet. Du solltest regelmäßig Deine Apps kontrollieren, wenn Du unbekannte Programme auf Deinem Smartphone findest, handelt es sich in den meisten Fällen um Spionage.

  • Gestiegener Datenverbrauch
  • Erhöhtes Detailwissen
  • Geräusche beim Telefonieren
  • Unbekannte installierte Apps
  • Gesunkene Akkuleistung
  • Langsame Prozesse

Wie schütze ich mich vor Stalkerware?

In erster Linie solltest Du darauf achten, Dein Handy stets im Auge zu haben und an keine Personen weitergeben. Falls Du das Handy doch weitergeben möchtest, so solltest Du unbedingt eine Bildschirmsperre einrichten.

Weitere hilfreiche Tipps, um Dich vor Stalkerware zu schützen, sehen wie folgt aus:

  • Installiere ein Virenschutzprogramm
  • Nutze ein sicheres Passwort für Dein Handy
  • Speichere keine persönlichen Informationen auf Deinem Handy
  • Lösche regelmäßig Apps, die Du nicht mehr benötigst

Schutzmaßnahmen mobile Stalkeware

Fazit

Das Problem an solchen Spionage-Apps ist, dass diese nicht nur in ethischer Hinsicht hinterfragt werden sollten – sie sind auch noch kriminell. Aus diesem Grund ist es dringend abzuraten solche Apps zu verwenden.

Betroffene, die bereits von Stalkeware betroffen waren oder sind, sollten sich unbedingt um professionelle Hilfe kümmern. Dazu kann man sich an Hilfsorganisationen wie den Weißen Ring wenden.