Was ist Spyware?

Spyware wird im Allgemeinen als bösartige Software definiert, die dazu bestimmt ist, in Dein Computergerät einzudringen, Daten über Dich zu sammeln und diese ohne Deine Zustimmung an Dritte weiterzugeben. Bei Spyware kann es sich auch um legitime Software handeln, die Deine Daten für kommerzielle Zwecke wie Werbung überwacht. Bösartige Spyware wird jedoch ausdrücklich dazu verwendet, aus gestohlenen Daten einen Vorteil zu ziehen.

Unabhängig davon, ob es sich um legitime oder betrügerische Spyware handelt, setzt Du durch die Überwachung durch Spyware dem Risiko von Datenschutzverletzungen und dem Missbrauch Deiner privaten Daten aus. Spyware kann auch die Netzwerk- und Geräteleistung beeinträchtigen und so die täglichen Aktivitäten der Benutzer verlangsamen.

Wenn Du verstanden hast, wie Spyware funktioniert, kannst Du Probleme bei der kommerziellen und privaten Nutzung vermeiden. Aus diesem Grund wollen wir Dir mit diesem Artikel helfen, die Frage zu beantworten: „Was ist Spyware und wozu wird sie verwendet?“.

Was macht Spyware?

Bevor wir ins Detail gehen, solltest Du Folgendes über „Was macht Spyware auf Deinem Computer?“ wissen:

Jede Spyware spioniert Deine Daten und alle Computeraktivitäten aus, unabhängig davon, ob sie autorisiert ist oder nicht. Viele bekannte Dienste und Desktop-Anwendungen verwenden jedoch „spywareähnliche“ Überwachungsprogramme. Daher wird die Definition von Spyware heute hauptsächlich für bösartige Anwendungen verwendet. Bei bösartiger Spyware handelt es sich meist um eine bösartige Software, die ohne ausdrückliche Zustimmung installiert wird. Dabei führt die Spyware auf Ihrem Computer oder Mobilgerät nach und nach folgende Aktionen durch:

1. Eindringen – über Programminstallationspakete, bösartige Websites oder E-Mail-Anhänge.

2. Überwachung und Erfassung von Daten – über Tastatureingaben, Screenshots und andere Tracking-Codes.

3. Senden der gestohlenen Daten an Spyware-Autoren zur direkten Verwendung oder zum Verkauf an andere Parteien. Kurz gesagt: Spyware übermittelt Deine persönlichen und vertraulichen Informationen an Angreifer.

Die gesammelten Informationen können Deine Surf- oder Online-Einkaufsgewohnheiten widerspiegeln, aber der Spyware-Code kann auch geändert werden, um spezifischere Aktivitäten aufzuzeichnen. Zu den Daten, die durch Spyware durchsickern, gehört häufig die Erfassung vertraulicher Informationen wie:

  • Anmeldedaten – Passwort und Benutzername

  • Konto-PIN

  • Kreditkartennummer

  • Überwachte Tastenanschläge

  • Verfolgung der Surfgewohnheiten

  • Gesammelte E-Mail-Adressen

Spyware kann auf unterschiedliche Weise in Deinen Computer und Dein mobiles Gerät eindringen. 

Wie Spyware Deine Geräte infiziert

Bösartige Spyware muss sich sorgfältig tarnen, um unbemerkt installiert und ausgeführt werden zu können. Daher sind ihre Infektionsmethoden oft in scheinbar normalen Downloads oder Websites versteckt. Malware kann sich sowohl in legitimen Anwendungen und Websites durch Exploits als auch in benutzerdefinierten bösartigen Anwendungen und Websites befinden. Gebündelte Software bzw. gebündelte Pakete sind eine gängige Methode zur Verbreitung von Spyware. In diesem Fall ist die Software mit einem anderen Programm verbunden, welches Du absichtlich herunterlädst und installierst.

Manche gebündelte Spyware wird unbemerkt und ohne Warnung installiert. In anderen Fällen wird die Software, die Du benötigst, in der Lizenzvereinbarung beschrieben und erfordert Spyware. Dadurch wirst Du gezwungen, das gesamte Paket zu akzeptieren, um das erforderliche Programm zu installieren. Das Problem dabei ist nur, dass Du Dich damit absichtlich und unwissentlich mit einer bösartigen Schadsoftware infizierst.

Alternativ kann Spyware über die gleichen Wege wie andere Malware auf einen Computer gelangen, z. B. wenn ein Benutzer eine infizierte Website besucht oder einen bösartigen Anhang in einer E-Mail öffnet. Hinweis: Bitte beachte, dass Spyware nicht dasselbe ist wie ein Virus. Während beide Arten von Malware auf Deinem Gerät lauern, sind Viren darauf ausgelegt, sich zu replizieren und in Dateien auf Deinen anderen Geräten einzubetten. Spyware hat diese Replikationsfunktion nicht!

Arten von Spyware

Spyware lässt sich im Allgemeinen in vier große Kategorien einteilen:

1. Trojaner Spyware dringt über Trojaner-Malware in das Gerät ein und liefert das Spionageprogramm.

2. Adware kann Dich überwachen, um Daten an Werbetreibende zu verkaufen oder betrügerische, bösartige Werbung zu liefern.

3. Websites können Tracking-Cookies platzieren, um Dich im Internet zu verfolgen.

4. System Monitor verfolgt alle Aktivitäten auf Ihrem Computer und erfasst sensible Daten wie Tastenanschläge, besuchte Websites, E-Mails usw. Keylogger gehören normalerweise zu dieser Gruppe. Jeder dieser Typen sammelt Daten für Täter oder Dritte, alles zum Nutzen des Angreifers. Die kleinsten dieser bösartigen Typen überwachen einfach Deine Daten und senden sie an Angreifer – wie z. B. Tracking-Cookies. Systemmonitore und Adware sind noch schlimmer, da sie Daten sammeln und Dein System verändern können, wodurch Du anderen Bedrohungen ausgesetzt bist.

Um zu erklären, warum Spyware gefährlich ist, müssen wir die offensichtlichen Probleme, die Du mit Spyware haben könntest einmal im Detail erklären.

Beispiele für Probleme, die durch Spyware verursacht werden

Spyware kann sehr gefährlich sein, wenn Du mit ihr infiziert bist. Die Bedrohungen reichen von kleinen Unannehmlichkeiten bis hin zu langfristigen finanziellen Verlusten. Im Folgenden werden einige der häufigsten Probleme aufgeführt:

Datendiebstahl und Identitätsdiebstahl

Erstens, und das ist vielleicht das Wichtigste, kann Spyware persönliche Daten stehlen, die für Identitätsdiebstahl verwendet werden können. Wenn die Malware auf alle Informationen auf Deinem Computer zugreifen kann, kann sie genügend Informationen sammeln, um sich als Du auszugeben. Zu den Informationen, die zu diesem Zweck verwendet werden, gehören der Browserverlauf, E-Mail-Konten und gespeicherte Kennwörter für Online-Banking, Shopping und soziale Netzwerke. Wenn Du eine Online-Banking-Website besucht hast, kann die Spyware auch Deine Bankkonto- oder Kreditkartendaten ausspähen und sie an Dritte verkaufen oder direkt verwenden.

Schäden am Computer

Ganz allgemein wirst Du feststellen, welchen Schaden Spyware an Deinem Computer anrichten kann. Spyware kann schlecht konzipiert sein, was zu einer schlechten Systemleistung führt. Mangelnde Leistungsoptimierung kann einen großen Teil des Arbeitsspeichers, der Verarbeitungsleistung und der Internet-Bandbreite Deines Computers in Anspruch nehmen. Infolgedessen können infizierte Geräte langsam laufen und beim Wechsel zwischen Anwendungen oder beim Online-Betrieb ins Stocken geraten. Im schlimmsten Fall kommt es zu häufigen Systemabstürzen oder einer Überhitzung des Computers, was zu dauerhaften Schäden führen kann. Einige Spionageprogramme können sogar Dein Internet-Sicherheitsprogramm deaktivieren.

Unterbrochenes Browsing-Erlebnis

Spyware kann auch die Ergebnisse von Suchmaschinen manipulieren und unerwünschte Websites an Deinen Browser übermitteln, die zu potenziell gefährlichen oder betrügerischen Websites führen können. Sie kann auch dazu führen, dass sich Deine Homepage und vielleicht sogar einige Einstellungen auf Ihrem Computer ändern. Popup-Werbung ist bei bestimmten Arten von Spyware ein ebenso frustrierendes Problem. Die Anzeigen können sogar offline angezeigt werden, was zu unvermeidlichen Ärgernissen führt.

Wie Du Dich vor Spyware schützen kannst

Der beste Weg, Spyware zu bekämpfen, ist zu verhindern, dass sie überhaupt erst auf Deinen Computer gelangt. Es ist jedoch nicht immer möglich, das Herunterladen von Programmen und E-Mail-Anhängen zu vermeiden. Manchmal können sogar vertrauenswürdige Websites kompromittiert werden und Deinen Computer infizieren. Als erste Verteidigungslinie solltest Du Dich nach einer Internet-Sicherheitslösung umsehen, die über einen starken Viren- und Malware-Schutz verfügt. Vergewissere Dich, dass auch ein aktiver Schutz vorhanden ist. Wenn Dein Computer bereits infiziert ist, bieten viele Sicherheitsanbieter Tools zur Entfernung von Spyware an.

Achte bei der Auswahl eines Tools zum Entfernen von Spyware darauf, dass Du einen seriösen Anbieter für Internetsicherheit verwendest. Einige Dienstprogramme können trügerisch sein und selbst Spyware enthalten. Es gibt mehrere kostenlose Antivirenlösungen. Eine kostenlose Antiviren-Testversion ist zwar eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, was für Dich am besten funktioniert, aber lass Dich nicht von einer Lösung täuschen, die unbegrenzten und vor allem kostenlosen Schutz verspricht. 

Neben der Software kannst Du auch folgende Tipps auf Deinem Gerät anwenden:

1. Sei vorsichtig beim Akzeptieren von Cookies. Da die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (GDPR) das Internet erobert, bitten fast alle Websites um Deine Erlaubnis, Cookies zu setzen. Akzeptiere nur Cookies von vertrauenswürdigen Websites, und auch nur dann, wenn Du wirklich ein personalisiertes Erlebnis haben möchtest.

2. Installiere eine Browser-Erweiterung gegen Tracking. Es gibt inzwischen Tools, mit denen Du Dich von der ständigen Online-Verfolgung abkoppeln kannst. Sogar vertrauenswürdiges Tracking kann unerwünscht sein, so dass diese Tools dazu beitragen können, dass Du und Deine Daten im Internet privat bleiben.

3. Aktualisiere Deine Software auf die neueste Sicherheitsstufe. Malware kann über Schwachstellen im Betriebssystem und in Programmen auf Ihrem System installiert werden. Updates enthalten oft Sicherheits-Patches, die diese inhärenten Schwachstellen beheben, also aktualisiere sowas so schnell wie möglich.

4. Denke daran, dass „kostenlose“ Software immer einen Preis hat. Manchmal bedeutet „kostenlos“ eine begrenzte Testphase. Gleichzeitig kann es auch bedeuten, dass die Hersteller Deine Daten zu Geld machen. Lese immer die Nutzungsbedingungen der Software durch und akzeptiere diese nur, wenn Du sie zu 100% verstanden hast. 

Wie Du Dein Telefon vor Spyware (einschließlich Pegasus) schützen kannst

1. Halte Dich von inoffiziellen App-Stores fern: App-Stores von Drittanbietern enthalten viele bösartige Spyware-Apps. Vermeide das Herunterladen von diesen Stores, um das Risiko einer Infektion zu verringern.

2. Lade nur vertrauenswürdige Apps von offiziellen App-Anbietern herunter: Manche Spyware tarnt sich als Zusatzprogramm zu anderen beliebten Apps wie Facebook und Gmail. Lese immer den Namen des Herausgebers und prüfe, ob es sich um einen offiziellen Anbieter oder um einen Drittanbieter handelt.

3. Sei vorsichtig bei der Erteilung von Berechtigungen für Programme: Einige Apps benötigen scheinbar keinen Zugriff auf die Kamera und das Mikrofon oder auf Deine Standortdaten. Stelle fest, ob Deine App diese Berechtigungen benötigt, um Dir ein optimales Nutzererlebnis zu bieten.

4. Klicke nicht auf Links in Textnachrichten: Eine beliebte Lockvogelmethode für mobile Angreifer besteht darin, einen Link zu einem Ziel in den Text einzufügen. Du bist allerdings sicherer, wenn Du alle Links meidest und die URL manuell in die Adressleiste eingibst – nachdem Du Dich vergewissert hast, dass diese sicher sind.

Wie Du Deinen Computer vor Spyware schützen kannst

1. Aktiviere einen Popup-Blocker oder lade ihn herunter: Viele Browser bieten inzwischen integrierte Blocker an, welche erkennen, wann und ob sich sich etwas einschleicht.

2. Beschränke ausführbare Anwendungen auf eine vorab genehmigte Liste. So kannst Du kontrollieren, welche Anwendungen ausgeführt werden und welche Berechtigungen genehmigt sind. Lege diese Berechtigungen in Deinem Administratorkonto fest, somit verhinderst Du, dass Anwendungen oder Änderungen ohne Deine Zustimmung ausgeführt werden. 

3. Vermeide Links und Anhänge in E-Mails so weit wie möglich: Links und Anhänge sind ebenfalls ein beliebter Übertragungsweg für Malware und können verschiedene bösartige Nutzdaten enthalten. Selbst Dateien von vertrauenswürdigen Absendern können bösartig sein, wenn deren Konto gefälscht ist.

Spyware und die damit verbundenen bösartigen Programme, wie Malware und Viren, sind immer gefährlich und stellen prinzipiell immer eine Gefahr dar. Der Schutz Deiner Finanzen und Deiner Identität sollte oberste Priorität haben, und es reicht nicht aus, das Problem nur zu verstehen. Sorge für Internet-Sicherheit, um Dein Gerät vor potenziellen Spyware-Angriffen zu schützen.

Falls Du dabei Hilfe benötigst, sind wir für Dich da. Du kannst uns jederzeit kontaktieren und wir beraten Dich unverbindlich.

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