Was tun, wenn das iPhone gehackt wurde?
Jedem von uns ist irgendwo bewusst, dass unser iPhone gehackt werden kann und doch vergessen wir manchmal, wie wichtig die Sicherheit des Geräts und regelmäßige Updates sind. Wir wollen Dir aus diesem Grund in unserem Blogartikel erläutern, wie Du Dich vor Hacker-Angriffen schützen kannst und wie Du handelst solltest, falls Du doch Opfer eines Cyberangriffes geworden bist.
Ein paar allgemeine Informationen
Wir benutzen unser Smartphone jeden Tag, sei es zum Fotos machen, Nachrichten über WhatsApp verschicken und sogar zum Bezahlen. Dementsprechend haben wir mittlerweile unser ganzes Leben auf unseren kleinen Geräten gespeichert. Sie sind nicht nur unsere täglichen Begleiter, sondern unsere komplette digitale Identität ist auf diesem kleinen Gerät gespeichert.
Aus diesem Grund ist es wichtig, folgende Punkte niemals durchzuführen, da ansonsten unsere gesamte Privatsphäre gefährdet werden kann:
- Führe niemals einen Jailbreak durch. Damit setzt Du die von Apple eingerichteten Sicherheitsmaßnahmen außer Kraft. Natürlich ist es verlockend, mit einem Jailbreak Apps herunterladen zu können, die es in dem offiziellen App-Store nicht gibt. Doch dadurch gehst Du das Risiko ein, Dir Schadsoftware einzufangen und somit die Sicherheit Deines Gerätes aufs Spiel setzt, denn in offiziellen Stores müssen alle Apps einen Genehmigungsprozess und einen strengen Sicherheitscheck durchlaufen, in inoffiziellen Stores hingegen nicht.
- Gib niemals sensible Daten preis, wenn Du Dich in einem öffentlichen WLAN befindest. Denn das Risiko ist viel zu groß, dass sich jemand Zugang zu Deinen Passwörtern oder sogar Deinem Bankaccount verschafft, wenn Du in einem öffentlichen WLAN surfst. Falls Du Dich doch dazu entscheidest in einem öffentlichen WLAN zu surfen, dann verwende unbedingt eine VPN-App, die es Dir ermöglicht, anonym im Netz unterwegs zu sein und Angriffe abzuwehren.
- Achte auch immer darauf, welche Downloads Du durchführst und welche Absicht dahintersteckt. Schickt Dir beispielsweise jemand eine E-Mail mit einem Link und Du kennst den Absender nicht, so solltest Du niemals auf den Pfad klicken. Somit riskierst Du Opfer eines Cyberangriffes zu werden und gibst somit die Kontrolle über Dein Handy in fremde Finger ab.
Wie erkenne ich, ob mein iPhone gehackt wurde?
Manchmal merkt man einen Hacker-Angriff viel zu spät. Deswegen wollen wir Dir ein paar Punkte aufzählen, an welchen Du festhalten kannst, ob Du gehackt wurdest oder nicht. Umso mehr Punkte zutreffen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du Opfer eines Angriffes geworden bist.
1. Dein iPhone glüht und ist deutlich langsamer
Wird Dein Smartphone von einem auf den anderen Tag deutlich leistungsschwacher und erhitzt sich bei der kleinsten Aktivität, so kann dies bereits das erste Anzeichen sein.
2. Vielzahl an Werbebannern und Pop-up-Benachrichtigungen
Du kannst auf einmal nicht mehr in Deinem Safari-Browser surfen, ohne eine Vielzahl an Werbemaßnahmen zu erhalten, welche sich auch nur schwer wegdrücken lassen? Ploppen dazu noch Pop-up-Benachrichtigungen auf, die Du eigentlich gar nicht genehmigt hast? Dann ist die Wahrscheinlichkeit da, dass Du gehackt wurdest. Mit einem Pop-up sind beispielsweise Benachrichtigungen über einen vermeintlichen Gewinn oder Hinweise auf gefundene Sicherheitslücken gemeint.
3. Neue App auf Deinem iPhone
Du wachst morgens auf und entdeckst eine App auf Deinem Smartphone, die Du nicht installiert hast? Dann ist Vorsicht geboten. Denn das bedeutet nur eins: Irgendwer hat sich Zugang zu Deinem Smartphone verschafft und handelt hinter Deinem Rücken. In solchen Fällen kann es sich auch oft um eine Spionage-App handeln, mit welcher Cyberkriminelle Deine Aktivitäten ausspionieren, und sensible Informationen herausfiltern, mit welchen sie Dir schaden können.
4. Dein Akku entlädt sich schneller als sonst
Du bemerkst plötzlich, dass sich Dein Handyakku schneller als sonst entlädt, wobei Du eigentlich gar nicht so viel Zeit am Handy verbringst? Dann solltest Du auch in diesem Fall unbedingt die anderen Punkte durchgehen, um sicherzugehen, dass Du nicht gehackt wurdest.
5. Dein Datenvolumen ist schneller aufgebraucht als sonst
Zusätzlich zu dem schnellen Akkuverbrauch bemerkst Du, dass Dein Datenvolumen schneller aufgebraucht ist, obwohl Du kaum am Handy bist und keine großen Dateien heruntergeladen hast. Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass Dein Handy persönliche Informationen und Dateien an eine App weiterleitet, die dann von Hackern in für cyberkriminelle Aktivitäten verwendet werden.
6. Unautorisierte Zahlungen
Du siehst auf Deinem Konto Zahlungen, die Du nicht durchgeführt hast? Dann solltest Du Deine Apple-ID überprüfen und schnellstmöglich Dein Passwort ändern.
7. Last but not least: Hacker-Meldung
Die wohl offensichtlichste Meldung, die Du erhalten kannst, ist eine Benachrichtigung, die Dir sagt, dass Dein iPhone gehackt wurde. Doch Vorsicht: wenn Du aufgefordert wirst eine App zu installieren, dann ist dies wieder ein Anzeichen für einen Hacker-Angriff.
Codes, die Klarheit darüber verschaffen, ob Du gehackt wurdest
Folgende Codes können Dir helfen, herauszufinden, ob Dein iPhone gehackt wurde. Oft wird bei einem Hacker-Angriff nämlich eine Rufumleitung eingerichtet, die bewirkt, dass keine Anrufe bei Dir ankommen.
- *#62# – Dieser Code ist dafür da, um herauszufinden, ob eine Rufumleitung bei Nichterreichbarkeit aktiv ist. Hast Du dies selbst nicht eingerichtet, es ist aber aktiv, dann ist dies ein Anzeichen für ein gehacktes Smartphone.
- ##002# – Dieser Code ermöglicht es Dir, alle Rufumleitungen auf einmal zu löschen.
Maßnahmen bei einem Hackerangriff
Wenn mehrere der eben genannten Punkte bei Dir zutreffen, dann solltest Du Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. In erster Linie ist es wichtig, alle Passwörter zu ändern, um Hackern den Zugriff zu entziehen. Es hilft auch, direkt zu einem Experten zu gehen und die Arbeit in fremde Hände abzugeben.
1. Fange mit dem wichtigsten Punkt an: Online-Banking
In erster Linie solltest Du Dich auf Dein Bankkonto konzentrieren. Checke Deine Zahlungen und überprüfe, ob alle Zahlungen auch von Dir durchgeführt wurden. Falls nein, dann kontaktiere sofort Deine Bank und lass Dein Bankkonto sperren.
2. Sichere Deine Daten bzw. stelle sie wieder her
Du solltest bei dem ersten Verdacht auf einen Hackerangriff, Deine Daten sichern. Speichere Deine Fotos, Dokumente, Chatverläufe entweder extern auf einem Datenträger oder lade alles in Deine Cloud hoch. Sind Deine Daten bereits verschwunden, so kannst Du innerhalb von 30 Tagen Deine Informationen und persönlichen Dateien über die Cloud wiederherstellen. Anschließend solltest Du trotzdem die Daten exportieren und im Anschluss Punkt Nummer 3 durchführen.
3. Setze Dein iPhone auf Werkseinstellungen zurück
Du solltest in erster Linie Deine Daten sichern, wie in Punkt Nummer 2 beschrieben. Danach ist es wichtig, Dein iPhone auf Werkseinstellungen zurückzusetzen. Das machst Du über Deine Einstellungen > Allgemein > iPhone übertragen/zurücksetzen. Dort findest Du den Punkt, unter welchem Du alle Inhalte und Einstellungen löschen kannst.
Wie mache ich mein iPhone sicher und verhindere künftige Angriffe?
Doch wie schütze ich mich vor Hackerangriffen? Das wollen wir Dir kurz aufzählen. Die meisten Maßnahmen sind simpel und man könnte meinen, dass es eigentlich jedem bewusst sein sollte. Doch manchmal gerät der ein oder andere Punkt in Vergessenheit.
1. Nutze nur offizielle App-Stores
Natürlich ist es verlockend, nichts für eine App bezahlen zu müssen. Allerdings entstehen so vermeidbare Risiken für Dein Gerät. In offiziellen Stores müssen alle Apps einen Genehmigungsprozess und einen strengen Sicherheitscheck durchlaufen, in inoffiziellen Stores hingegen nicht. So besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Du Dir durch das Herunterladen einer App aus einem inoffiziellen Store eine Schadsoftware auf Dein Smartphone herunterladen kannst.
2. Bildschirm sperren
Man denkt, dass die Bildschirmsperre selbstverständlich ist, leider nein. In einer Welt, in der das Passwort „123456“ das am häufigsten verwendete Passwort ist, müssen wir noch einmal auf diesen Punkt eingehen. Natürlich nervt es jedes Mal, vor dem Benutzen des Smartphones, ein komplexes Passwort mit Sonderzeichen eingeben zu müssen, aber selbst das fällt heutzutage fast überall weg. Moderne Smartphones bieten Dir die Möglichkeit, Deinen Fingerabdruck oder Deine Gesichtserkennung einzurichten. Das nimmt maximal 30 Sekunden Deiner Zeit in Anspruch und schon kannst Du an die erste Regel einen Haken setzen.
3. Backups
Wir haben viele Erinnerungen auf unseren Geräten, die wir nicht verlieren wollen. Ungünstigerweise wird zu selten ein Backup durchgeführt oder es wird fahrlässig auf morgen verschoben. Allerdings nehmen in der heutigen Zeit sogenannte Ransomware-Angriffe deutlich zu, vor denen Du Dich kaum schützen kannst. Aber auch bei einem Diebstahl oder Verlust Deines Handys rettet ein Backup all Deine Erinnerungen.
4. Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung
Ich weiß, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) kann nerven, vor allem, wenn man sich zu Beginn seiner Arbeitszeit oder auf Deinem Handy überall neu anmelden muss. Allerdings schützt sie Dich enorm! Dein Passwort gibt’s Du dabei im ersten Schritt ein und im zweiten bekommst Du entweder:
- den Code an Deine hinterlegte E-Mail oder an Deine Handynummer zugeschickt
- oder Du verwendest eine App, welche Dir alle paar Sekunden einen neuen Code generiert
In den meisten Fällen kannst Du Dein Gerät als vertrauenswürdig angeben und den Code für 30 Tage speichern.
5. Verwende einen Passwort-Manager
Jeder von uns weiß, dass das Verwenden von ein und demselben Passwort nicht sicher ist. Trotz allem tun wir das immer wieder. Heutzutage müssen wir uns nicht einmal mehr alle Passwörter merken, denn es gibt sogenannte Passwort-Manager. Diese erstellen für uns automatisch sichere und komplexe Passwörter und füllen Login-Fenster automatisch aus. Das einzige, was wir uns dabei merken müssen, ist das Masterpasswort für den Passwort-Manager, welches komplex sein muss und nirgendwo anders verwendet werden darf!
Beispiele für beliebte Passwort-Manager sind:
- Laspass
- 1Password
- Keepass
6. Prüfe die App-Berechtigungen
Nicht alle Apps brauchen den Zugriff auf Dein Mikro, Deinen Standort oder Deine Kamera. Denn wofür benötigt Deine Taschenlampen-App den Zugriff auf Deinen Standort oder Dein Mikro? Richtig – nämlich gar nicht!
Achte deshalb bei der Installation einer App auf die Berechtigungen und reduziere diese auf das Minimum.
Im Nachgang kannst Du die Berechtigungen in den App-Einstellungen prüfen und gegebenenfalls welche entziehen.
7. Sei auf Phishing-Angriffe vorbereitet
Meist reicht schon ein Klick auf einen Link in einer SMS oder E-Mail aus und schon tappst Du in die Falle. Häufig wird man im nächsten Schritt dazu aufgefordert, das Passwort zu ändern oder die Login-Daten einzugeben. Auch hiervor kannst Du Dich am besten mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung schützen. In unserem Artikel zu Spear-Phishing kannst Du Dich mehr über solche Angriffe informieren.
8. Führe regelmäßig Updates durch
Sicherheitsupdates erscheinen nicht ohne Grund von IOS oder Apple. Natürlich weisen sie uns nicht direkt auf potenzielle Sicherheitslücken hin, aber sie sind in erster Linie von Experten konzipiert, um diese zu schließen. Deshalb installiere Updates sobald diese auf den Markt kommen!
9. Setze Dein Smartphone auf Werkseinstellungen zurück, sobald Du dieses verkaufen willst
Eigentlich gibt es dazu nicht mehr viel zu sagen. Um Deine eigene Privatsphäre zu schützen, solltest Du alle auf Deinem Gerät befindlichen Daten entfernen. Auch bei dem Kauf eines Secondhand-Gerätes solltest Du auf einige Punkte achten, welche das sind, erfährst Du hier.
10. Surfe mit VPN, vor allem im öffentlichen WLAN
Öffentliches WLAN in Cafés und Bahnhöfen ist praktisch, aber auch gleichzeitig sehr gefährlich. Denn jeder kann Deinen Datenverkehr mitlesen.
Die Lösung dafür ist eine VPN-App, welche dafür sorgt, dass man anonym surft und somit Angriffe abwehrt.
Ein paar Beispiele für solche VPN-Apps sind Folgende:
- Private Tunnel/OpenVPN
- ExpressVPN
Wir haben Dir die 10 goldenen Regeln zusätzlich als PDF-Dokument zum Download bereitgestellt.